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Welttag der seelischen Gesundheit

  • Autorenbild: Giuseppe Vazzano
    Giuseppe Vazzano
  • vor 2 Tagen
  • 1 Min. Lesezeit

Heute ist Welttag der seelischen Gesundheit.

Klingt nett, fast wie ein Kalenderblatt zwischen „Tag des Baumes“ und „Tag der Zahnpflege“.

Ist es aber nicht.


Und wenn wir ehrlich sind,

dahinter steckt eine bittere Wahrheit.


Wir leben im wohlhabenden Deutschland.

Voller Kühlschränke, voller SUVs, voller Statussymbole, nächster Urlaub bereits gebucht, nächst größerer Fernseher bereits bestellt.


Und gleichzeitig: so ausgebrannt, so seelisch leer wie nie.

Über 450 Millionen Menschen weltweit kämpfen mit psychischen Erkrankungen.


Welttag der seelischen Gesundheit, La Nostra Vita, Giuseppe Vazzano


Und bei uns?

Da heißt es oft noch: „Der hat’s halt nicht gepackt.“

Als wäre Depression Schwäche.

Als wäre Angst Faulheit.

Als wäre ein Burnout ein persönliches Versagen.


Das ist das eigentlich Kranke.

Wie wir als Gesellschaft damit umgehen.

Wir schauen weg. Wir reden drum herum.

Als ob es uns nichts angeht und uns nicht erwischen könnte.

Wir tun so, als wäre seelischer Schmerz nicht echt.

Dabei ist er bitterer als jeder Espresso.


Wie kann das sein?

In einem Land, in dem es an nichts fehlt, außer an Menschlichkeit.

Vielleicht, weil wir Leistung höher werten als Leben.


Weil wir immer mehr Effizienz in immer weniger Körper pressen.

Weil wir gelernt haben, lieber zu funktionieren als zu fühlen.


Und dann wundern wir uns, wenn Menschen daran zerbrechen.

Heute, am Welttag der seelischen Gesundheit, könnten wir Mitleid verteilen. Könnten wir uns gegenseitig „Stärke“ wünschen.


Aber vielleicht sollten wir uns eine andere Frage stellen:

Wie lange soll das noch so weitergehen?


Wie lange wollen wir eine Gesellschaft spielen,

in der du alles sein darfst, nur nicht Mensch?

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